Erweiterung Wohnhaus | Oberstadt Mainz
Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses
Leistungsumfang: LPH 1-9
Fotograf: Lennard Wiedemuth
Bauherr: Privat
Projektzeitraum: 2013 – 2015
Das Villenviertel der Mainzer Oberstadt wird durch klar proportionierte, freistehende und häufig symmetrisch gegliederte Baukörper geprägt.
Auch der zu erweiternde Bestandsbaukörper folgt dieser typischen baukörperlichen Klarheit. Über einer quadratischen Grundfläche von nur 8,20 x 8,20m bilden zwei Vollgeschosse und ein quadratisches Walmdach ein klassisches „Kaffeemühlenhaus“. Die relative kleine nutzbare Grundfläche von ca. 55 m² sollte im Erdgeschoss um einen großzügigen Essbereich mit terrassenartigem Übergang zum etwa 60 cm niedriger liegenden Garten erweitert werden. Die Obergeschosse wurden im Rahmen dessen umstrukturiert und renoviert.
Der grundsätzliche Entwurfsansatz der Architekten war es die Klarheit des quadratischen Punkthauses durch die Erweiterung nicht zu stören und das Kaffeemühlenhaus nicht zu „verbauen“.
Um dies zu erreichen wird der bewusst modern kontrastierende Ergänzungsbau mit Flachdach über eine gläserne Fuge an den Neubau gefügt ohne diesen in seiner Geometrie zu verändern. Das große verglaste Oberlicht bringt zudem Tageslicht in die ansonsten fensterlose Küche und gliedert durch die Lichtführung Neubau und Altbau. Vom Garten bleibt durch den Lichteinfall immer die ursprüngliche Außenfassade ablesbar, während man vom Inneren heraus auch einen auffallend hellen Übergang zum Essbereich wahrnimmt.
Durch eine großzügige Schiebetüranlage öffnet sich der neue Essbereich zu einer kleinen Veranda mit Übergang zu Garten.
Die Treppenanlage aus geflammtem Basalt integriert auch zwei Pflanzbeete und schafft so eine wohnliche Atmosphäre. Der Übergang zwischen innen und außen wird zudem über eine Naturstein-Akzent-Wand verstärkt. Gerade wenn die Wand in den Abendstunden durch das Streiflicht der bündig eingebauten Spots inszeniert wird, entsteht eine rustikale Wohnlichkeit.